„Überzeugend argumentieren – in der Antike wie heute?“ lautete der Titel der diesjährigen Theoria cum Praxi-Veranstaltung. Fünf Studierende aus dem interdisziplinären Seminar „Antike und neuzeitliche Rhetorik in Theorie und Praxis“ von Dr. Veronika Brandis (Latein/Griechisch) und Prof. Dr. Robert Seidel (Germanistik) fanden sich am Montag, dem 19. Februar 2024, für die ersten beiden Schulstunden in der 9 b von Frau Bohl ein. In der Einführungsphase diskutierten sie mit den Schülerinnen und Schülern, welche Argumente sie ihren Eltern gegenüber hätten, wenn sie sie von einer Übernachtungsparty mitten in einer Schulwoche bei einer Freundin oder einem Freund, deren/dessen Eltern verreist seien, überzeugen wollten. Nach einer angeregten Diskussion, in der die Studierenden die Rolle der Eltern spielten, wurden viele Argumente festgehalten und am Smartboard in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht. In der anschließenden Gruppenarbeitsphase lagen den vier von den Studierenden begleiteten Schüler-Gruppen verschiedene Stellen antiker bzw. frühneuzeitlicher Rhetorikanweisungen zum Aufbau einer guten Argumentation vor. Diese wurden übersetzt und inhaltlich erfasst. Schließlich wurden die lateinischen Anweisungen mit den eigenen Überlegungen vom Stundenanfang verglichen und so manche Praxistauglichkeit der antiken Tipps festgestellt.
Bereichernd war auch, dass die Studierenden den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit gaben, Fragen zu einem Lateinstudium oder allgemein zum Studieren zu stellen. Im Gegenzug hat die Klasse den Studierenden am Ende eine erstaunlich differenzierte Rückmeldung zu ihrem Auftreten und der Unterrichtseinheit gegeben.
Ich denke, die zwei Stunden gingen für alle recht kurzweilig und bereichernd vorüber. Ich möchte an dieser Stelle allen teilnehmenden Studierenden und Frau Dr. V. Brandis sowie der offenen 9 b danken!
Judith K. Bohl (zuständige Lehrkraft für die Kooperationen Alte Sprachen des Lessing-Gymnasiums)