Ein Schü­ler­wett­be­werb, der in schwie­ri­gen Zei­ten „Mut“ macht?

Da unsere Schule in ihrem Jubi­lä­ums­jahr 2020 auch in das bun­des­weite Netz­werk „Schule ohne Ras­sis­mus – Schule mit Cou­rage“ auf­ge­nom­men wurde, fan­den wir das dies­jäh­rige Thema zum „Tag der Hand­schrift“ unglaub­lich tref­fend – unsere Klasse 7b spru­delte nur so vol­ler Ideen und wollte unbe­dingt an die­sem hes­sen­weit an vie­len Schu­len im Novem­ber durch­ge­führ­ten Schreib­wett­be­werb teil­neh­men. So konn­ten wir den Tag kaum erwar­ten, als wir im Deutsch­un­ter­richt Schreib­bö­gen der „Stif­tung Hand­schrift“, auf die wir unsere Ideen in Brief­form notie­ren konn­ten, erhiel­ten. Alle waren ner­vös, da wir unsere Gedan­ken mit unse­rer schöns­ten Schrift in mög­lichst guter Recht­schrei­bung dar­stel­len woll­ten. So kos­tete es den ein oder ande­ren bereits eine gehö­rige Por­tion Mut, über­haupt mit dem Schrei­ben anzu­fan­gen. Schließ­lich wuss­ten wir, dass nahezu 10 000 Schü­ler­briefe von einer Jury in Wies­ba­den gele­sen und die 100 schöns­ten in einem Buch zum Wett­be­werb im nächs­ten Jahr publi­ziert wer­den. Jeder wollte also ein Exem­plar, das den eige­nen Brief ent­hält, haben.

Die 27 Schüler*innen unse­rer Klasse setz­ten das Thema auch sehr indi­vi­du­ell um: Ein Mäd­chen schrieb bei­spiels­weise einen Brief an den ver­stor­be­nen Nel­son Man­dela und bewun­derte sei­nen Mut, sich unter schwie­ri­gen Bedin­gun­gen für soziale Gleich­be­rech­ti­gung in Süd­afrika ein­ge­setzt zu haben. Andere schil­der­ten ihrem Adres­sa­ten von Erleb­nis­sen wäh­rend ihres Schul­wegs, von muti­gen Pas­san­ten in der U‑Bahn, die wegen ihrer Haut­farbe dis­kri­mi­nierte Men­schen beschützt haben. Natür­lich nah­men einige das Thema auch zum Anlass, dar­über zu schrei­ben, wie wir uns ange­sichts der aktu­el­len Pan­de­mie-Situa­tion Mut machen kön­nen. Eine beson­ders krea­tive Idee hatte ein Mit­schü­ler, der die „zwei See­len in sei­ner Brust“ in Form eines Mut zuspre­chen­den Engel­chens und eines pes­si­mis­ti­schen Teu­fel­chens im Dia­log dar­über dis­ku­tie­ren ließ, wel­che Vor- und Nach­teile das „Home­schoo­ling“ in der Corona-Pan­de­mie im Früh­jahr für uns Schüler*innen hatte.

Da die Deutschlehrer*innen unse­rer Schule erst ab Januar 2021 erfah­ren wer­den, wel­che Briefe prä­miert wer­den, müs­sen wir uns nun noch etwas gedul­den. Und auch wenn die fei­er­li­che und offi­zi­elle Prä­mie­rung der 100 schöns­ten Briefe am 26.3.2021 mög­li­cher­weise pan­de­mie­be­dingt nur digi­tal und nicht im Museum Wies­ba­den statt­fin­den kann, sind wir schon sehr gespannt und freuen uns auf die Ergebnisse.

Die Teil­nahme am Schreib­wett­be­werb hat uns allen gemäß dem Motto in die­sen außer­ge­wöhn­li­chen Zei­ten sehr viel Mut und Spaß gemacht! 

Nina T., Klasse 7b