Mar­tin Mose­bach zurück an sei­ner „Alma Mater“

Am Mon­tag, den 13. Mai 2019 hat­ten die Schülerinnen und Schüler der Q2 die Ehre, auf den renom­mier­ten Autor Mar­tin Mose­bach zu tref­fen. Im Zuge des 10. Jubi­lä­ums des Lese­fes­tes „Frank­furt liest ein Buch“ hat der Autor sein Werk „West­end“ pas­sen­der Weise auch an sei­ner ehe­ma­li­gen Schule vor­ge­stellt. Der Abitu­ri­ent von 1970 las, nach begrüßenden Wor­ten von Herrn Mie­les, dann auch sofort eine Stelle sei­nes Romans vor. Mit lau­ter, kla­rer Stimme führte er die Zuhö­rer an den bekann­ten Ufern des Main ent­lang, bis der Prot­ago­nist eine Säug­lings­lei­che fand. Sein Werk han­dele von den ver­schie­de­nen gesell­schaft­li­chen Schich­ten, die Frank­furt im Jahre 1950 aus­mach­ten, so Mosebach.

Der junge Prot­ago­nist besu­che sogar das Les­sing- Gym­na­sium, doch mehr wollte der Autor nicht preis­ge­ben, um zukünftige Lese­freu­den nicht vor­weg­zu­neh­men. Auf diverse Rückfragen hin, äußerte Mose­bach, dass seine Erzäh­lung nicht auf per­sön­li­chen Erfah­run­gen beruhe. Darüber hin­aus erzählte er einige bio­gra­fi­sche Beson­der­hei­ten sei­nes Lebens. Über­ra­schen­der­weise hatte Mose­bach das Les­sing-Gym­na­sium nicht in guter Erin­ne­rung behal­ten. Zunächst habe das dama­lige Gebäude an einen „DDR-Bau im Wes­ten“ erin­nert, dann habe die Schule ihn nicht das Ler­nen gelehrt, eine Tugend, deren Man­gel auch sein spä­te­res Jura Stu­dium erschwerte. Dem heu­ti­gen Gebäude hin­ge­gen, sprach der Autor ein deut­li­ches Lob aus und auch von dem Gegen­teil sei­ner letz­te­ren Erfah­rung lies er sich von heu­ti­gem Stand­punkt aus überzeugen. Nach einer ange­reg­ten Fra­ge­runde, las er dem Publi­kum noch eine wei­tere Stelle sei­nes Wer­kes vor, wel­che sei­nen deskrip­ti­ven, teil­weise iro­ni­schen Stil betonte. Natürlich fiel im Anschluss noch die Frage, wel­che Autoren er emp­fehle und sogleich legte er uns unter ande­ren Franz Kafka, Tho­mas Mann und Theo­dor Fon­tane ans Herz. In die­sem Zusam­men­hang erzählte er auch, wie er in der Ober­stufe ein gan­zes Jahr lang Goe­thes Faust lesen musste, eine Erfah­rung, die ihn in sei­ner Liebe zur Lite­ra­tur jedoch nur bestärkte. 90 Minu­ten ver­flo­gen viel zu schnell und sein Erfolg ließ sich an dem Applaus des Publi­kums ermessen.

Zum Abschied wurde ihm zu sei­ner Über­ra­schung seine Abitur­klau­sur im Fach Deutsch überreicht, ein Geschenk, das ihn ein­deu­tig erfreute. Abschlie­ßend lässt sich nur noch sagen, dass Mar­tin Mose­bach ein gern gese­he­ner Gast war, des­sen Besuch nach­hal­tig beein­druckt hat.

Louisa S. (Deutsch LKQ2)