Morgens um 7:00 Uhr nahmen wir drei Journalisten (Garlef Meyer, Kevin Vinson und Emanuel v. Joest) vom „Lessing-Journal“ den frühen ICE-Sprinter nach Berlin. Eingeladen hatte Bundesministerin Anja Karliczek (CDU) und das Jugendmedienzentrum Deutschland e.V. Um 11:00 Uhr am Hbf-Berlin angekommen, machten wir uns schnell auf den Weg zum nahen Ministerium. Es waren zum Glück nur 8 Minuten Fußweg durch das Regierungsviertel.
Schon während der Zugfahrt hatten wir uns in das Thema Bildungs- und Forschungspolitik eingelesen, wobei die Digitalisierung für uns als Phänomen besonders spannend war, nicht zuletzt halfen uns gerade die Erfahrungen aus dem letzten „Lessing-Journal“. Im Ministerium wurden wir zunächst mit einem köstlichen zweiten Frühstück beglückt, bevor um 12:00 Uhr die Pressekonferenz beginnen sollte. Doch sie begann nicht wie angekündigt um 12:00 Uhr, sondern schließlich eine gute halbe Stunde später, da die Ministerin noch in den Parlamentshäusern festsaß. Als sie schließlich ankam, begannen schnell und interessiert die Fragen. Über 80 junge, neugierige Reporter aus ganz Deutschland hatten sich im großen Saal des Ministeriums versammelt. Der besondere Fokus in der Debatte der Pressekonferenz lag auf dem Thema Digitalisierung. Wenige Minuten, bevor die Ministerin zu uns kommen konnte, hatten die Länder den vom Bundestag verabschiedeten Digitalpakt verhindert. Die Länder fürchteten um ihre Bildungssouveränität, der Bund und die Frau Ministerin standen dementgegen und forderten eine geringe Einflussnahme, da es sich ja schließlich um Bundeshilfen handele. Wir Schüler machten im Gegensatz zu allen klar, dass wir eher an einem schnellen Ergebnis interessiert sind, als an einem langen hin und her. Erstaunlich war es nicht nur für uns vom Lessing, als wir von einem Jungen aus Sachsen-Anhalt erfuhren, dass bei ihm an der Schule nur mit Kreide, Tafel und Oberkopfprojektor unterrichtet würde — etwas Unvorstellbares in diesen Zeiten. Doch dafür ist nicht der Bund verantwortlich, es sind vielmehr die Landesregierungen, die in dieser heutigen globalisierten Welt zu stark auf Autonomie setzen und dadurch, wenn nicht schnell gehandelt wird, die Zukunft einer der größten Industrienationen gefährden. Froh waren wir, dass die Ministerin weiter am Ball bleiben möchte und einen gradlinigen Blick in die Zukunft aufzeigt:
„Wir bilden hier immer ein bisschen die Zukunft ab. Wir sind dem Alltag immer ein bisschen voraus, dadurch das Wissenschaft und Forschung immer die Erkenntnis bieten, auf der wir unsere Veränderungen dann auch bauen.“
Forschung ist also wichtig und unerlässlich für die Zukunft dieses Landes. Reporter sind auch ähnlich wie Forscher. Sie stellen Fragen, auch gerne unbequeme, und sind immer daran interessiert, mehr über die Wahrheit und den Weg dorthin herauszufinden.
Die KI (Künstliche Intelligenz) war auch ein Thema auf der Konferenz. Die Ministerin will dazu weiter einen gesellschaftlichen Austausch erreichen, der besonders in diesem Jahr durch das „Wissenschaftsjahr 2018- Arbeitswelten der Zukunft“ in Bewegung gesetzt worden sei.
Besonders erkenntnisreich war die Aussage der Ministerin: „Deutschland ist ein Land der immerwährenden Chancen.“
So wurde uns schließlich auch noch einmal von oberster Stelle gezeigt, Schule ist nicht alles und soll auch nicht alles sein, Chancen kommen immer wieder, man sollte sie sich nur suchen und dann auch nehmen.
Zum Thema Digitalisierung können wir am Lessing sicherlich froh sein und wir sollten mit Optimismus hoffen, dass anderen Schülern in Zukunft auch die Chance auf eine zeitgerechte Bildung gewährt werden wird. Und so werde ich diesen Artikel am Notebook tippend mit den antiken und humanistischen Worten:
„Non scholae sed vitae discimus!“ beenden.
Emanuel v. Joest
Ein Bericht zum Besuch des Futuriums
Teil unseres Besuches in Berlin zum Jugendpressetag 2018 war auch diemBesichtigung des neuen, noch nicht für die Öffentlichkeit freigegebenen Futurium Museums. Dort wurden wir von dem Direktor des Futuriums Dr. Stefan Brandt empfangen. Dieser leitet das Futurium und die Ausstellung dort. Er ist mittleren Alters und man erkennt relativ schnell, auch durch persönliche Gespräche mit ihm, dass er sehr gut über sein Museum und dessen Werte
bescheit weiß und er ebenfalls sehr gut mit der Materie vertraut ist.
Das Futurium ist ein gläserner Neubau an der Spree in der nähe des Berliner Hauptbahnhofs. Der Baustil des Futuriums fällt einem sofort ins Auge. Die Grundfläche ist ein Fünfeck. Außen wurde viel Glas verwendet, was dem
Gebäude einen futuristischen Anschein verleiht. Im sogenannten Foyer des Futuriums gibt es einen Tisch in den ein Monitor eingelassen ist. Dort kann man über Bedienfelder seine Wünsche für die Zukunft eingeben und eine Künstliche Intelligenz sortiert diese nach Themenfeldern. Dies hat bei unseren Versuchen erstaunlich gut funktioniert und es ist interessant die KI dabei zu beobachten, wie sie die eigenen Wünsche oder die Wünsche anderer erkennt und sortiert. Zwar dürfen wir über die Ausstellung die noch Vorbereitet wird und die anderen räumlichen Strukturen noch nicht berichten, dennoch lässt sich sagen, dass wenn das Futurium nächstes Jahr
seine Türen öffnen wird, es auf jeden Fall einen Besuch wert ist.
Garlef Meyer