
Dieser aufmunternde Auszug aus einem der anakreontischen Gedichte Lessings soll in diesem Jahr als Geburtstagsgruß dienen an den Namenspatron unserer Schule — und vielleicht tatsächlich zum Anlass dienen, Lessings Geist etwas blühen zu lassen.
Die Zeiten sind ja danach, sich stärker auf Lessing zu besinnen, auf Toleranz und ein friedliches Miteinander. Wir leben in Zeiten, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt brüchig zu werden scheint: Das gesellschaftliche Klima ist rauer geworden, die Streitkultur unerbittlicher — ruhiges Abwägen, Zuhören, Wahr- und Ernstnehmen des Gegenübers scheinen keine Konjunktur zu haben. Gerade hierfür aber steht Lessing.
Er steht aber auch dafür, wenige, zentrale Werte nicht preiszugeben, nicht aus allem eine kommunikative Verhandlungsmasse zu machen. Die Frage, was wirklich wichtig ist, worin sich Respekt und Toleranz dem Gegenüber zu erweisen, darf ruhig häufiger gestellt sein — ihre Antwort sollte aber von Dauer sein.
In diesem Sinne sollte der grauhaarige Lessing auch in den nächsten Jahren blühen.
Herzlichen Glückwunsch.