Als die Mitglieder des “Goldmund Quartetts” ihr Ensemble vor 16 Jahren als Oberstufenschüler einer Münchner Schule gründeten, waren sie ungefähr so alt wie ihre Zuhörer/innen beim Vortrag am 11. Dezember in der Aula des Lessing-Gymnasiums.
Die Frankfurter Museums-Gesellschaft hatte diesen Auftritt des renommierten Streichquartetts dankenswerterweise ermöglicht, das noch am selben Abend in der Alten Oper auftrat. In der Manier eines Gesprächskonzerts trugen die Interpreten Musikstücke vor und berichteten über ihren beruflichen Werdegang sowie den Alltag als erfolgreiche Berufsmusiker.
Dabei hatten sie ganz ausgesuchte Instrumente im Gepäck, da ihnen vor einigen Jahren die Ehre zuteil wurde, auf dem „Paganini-Quartett“ von Stradivari zu spielen. Kein Geringerer als der berühmt-berüchtigte Teufelsgeiger Niccoló Paganini selbst hatte diese Instrumente im 19. Jahrhundert besessen. Heute sind sie im Besitz der Nippon Music Foundation und werden an ausgewählte Streichquartette verliehen.
Höhepunkt des Konzerts war die perfekt aufeinander abgestimmte Interpretation der ersten beiden Sätze von Schuberts berühmtem Streichquartett Nr. 14 in d‑Moll, das den Beinamen „Der Tod und das Mädchen“ trägt. Hautnah konnte das Publikum die aufwühlenden Gegensätze von unermesslicher Tragik und lyrischer Feinsinnigkeit miterleben.
Neben solchen „Klassikern“ haben sich die vier Münchner Musiker auch dem Alpenländischen Volksmusikton verschrieben. Davon zeugten die hier zu Gehör gebrachten Musikstücke „Augenstern“ und „Diplomlandler“, die auch auf der jüngsten CD des “Goldmund Quartetts” mit dem Titel „Dahoam“ (2025) enthalten sind.
Zwischendurch nahmen sich die Musiker auch viel Zeit für die Fragen der Zuhörer/innen, die sich zumeist um das Leben als professionelle Künstler drehten.
Gefragt nach den größten Herausforderungen, benennen die Mitglieder des Ensembles einerseits die Vereinbarkeit technischer Schwierigkeiten mit den Erfordernissen, die das kammermusikalische Spiel mit sich bringe: einander zuhören, sich ausdrücken, miteinander empfinden. Doch gehe es ja andererseits auch nicht nur um musikalische Inhalte im engeren Sinn. Ebenso müsse man auch lernen Kritik zu äußern und sie voneinander anzunehmen.
Am Ende seines Besuchs verteilte das Ensemble sogar noch einige Freikarten für das Konzert am Abend.
Fotos: K. Gellen
